My Lai in Afghanistan und Besuch der Angela Merkel
Dr. Alexander von Paleske --- 12.3. 2012 ---
Am 16. März 1968, vor fast auf den Tag genau vor 44 Jahren, verübten US-Soldaten in Vietnam ein schreckliches Massaker an den Bewohnern des Dorfs My Lai. Wahllos wurden die wehrlosen Bewohner niedergemetzelt, der Vorfall dann vertuscht, bis es schliesslich dem Journalisten Seymour Hersh gelang, den Vorfall 18 Monate später publik zu machen.
My Lai 1968
My Lai in Afghanistan
Nun gibt es das erste öffentlich bekannte Massaker in Afghanistan. Nicht dass bisher der Krieg die Zivilisten verschont hätte, ganz im Gegenteil! Aber die Bombardierung von Hochzeitsgesellschaften und die Bombardierung des Lastwagens in Kundus wurden immer als Versehen oder Irrtümer deklariert.
Und über die nächtlichen Ausflüge der US-Todesschwadronen dringt erst recht nichts an die Öffentlichkeit.
Aus Rach- und Mordlust
Nun also das erste Massaker, aus purer Rach- und Mordlust, wie weiland in Vietnam. Es ist der vorläufige Höhepunkt in einer Kette von Vorkomnissen, die nur allzu deutlich dokumentieren, was nicht wenige US Soldaten über die afghanische Bevölkerung, die sie vorgeblich schützen sollen, in Wirklichkeit denken.
Erinnert sei an das Urinieren auf tote Taliban, und das Posieren unter einer SS Flagge durch US-Soldaten, wir berichteten jüngst darüber. Ganz abgesehen von der Koranverbrennung.
Wendepunkt längst erreicht
Mit dem Massaker von My Lai war in den USA seinerzeit der Wendepunkt erreicht. Die Front der Kriegsgegner wuchs und die öffentliche Unterstützung des Krieges schwand dahin.
Der Vietcong wurde nicht schwächer sondern stärker, und die USA waren schliesslich gezwungen, mit Nordvietnam Verhandlungen über ein Kriegsende in Paris aufzunehmen, an denen auf US-Seite der Sicherheitsberater des US Präsidenten und spätere Aussenminister Henry Kissinger federführend beteiligt war.
Dieser Wendepunkt der öffentlichen Meinung im Afghanistan-Krieg ist sowohl in den USA als auch in Deutschland längst erreicht.
Mehr noch: Die Taliban gewinnen immer mehr Unterstützung unter der afghanischen Bevölkerung, aus nur allzu verständlichen Gründen, die daher nichts mehr wünscht, als den zügigen Abzug der ISAF- Truppen.
Auch ist offensichtlich, dass die afghanischen Truppen weder willens noch in der Lage sind, sind, für den korrupten Präsidenten Karsai und seine Mannschaft ihre Haut zum Markte zu tragen.
Das Ende wie gehabt
Das Ende wird nicht anders sein, als im Vietnamkrieg: Abzug ohne Erreichen auch nur eines der selbst gesteckten Kriegsziele, von der Vertreibung der Al Qaeda-Terroristen bereits im Jahre 2001 einmal abgesehen. .
Für Afghanistan wird das früher oder später heissen: Die Taliban kehren an die Macht zurück.
Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel
In dieser Situation reist nun die Bundeskanzlerin Merkel wie ein Dieb in der Nacht , ohne Vorankündigung, in das Feldlager Masar- i - Sharif um den Soldaten „Mut zu machen“ und zum Durchhalten aufzufordern.
Angela Merkel in Masar-i-Sharif ........."Probleme" könnten Abzug verzögern. Screenshot: Dr. v. Paleske
Möglicherweise sollen sie nun auch noch über das ins Auge gefasste Datum 2014 dort ausharren..
BK Merkel redet von „Problemen“, die den Abzugstermin verzögern könnten.
Probleme gibt es in der Tat reichlichst in Afghanistan, die alle mehr oder weniger mit den Fehlentscheidungen der Politiker in den USA und ihrer NATO-Verbündeten zu tun haben.
Es sind aber Probleme, die nur durch einen unverzüglichen Truppenabzug kleiner werden, nicht hingegen durch Verzögerung des Abzugstermins.
Es gibt daher keinen Grund, nicht sofort mit dem Abzug zu beginnen.
Daher ist es in höchstem Grade verantwortungslos, die Bundeswehr auch nur einen Tag länger den Kopf für politische Fehlentscheidungen hinhalten zu lassen, an denen auch die SPD und die Mehrheit der Grünen mit ihrem seinerzeitigen Aussenminister Joseph Martin (Joschka) Fischer beteiligt waren.
Zu Afghanistan
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My Lai 1968
My Lai in Afghanistan
Nun gibt es das erste öffentlich bekannte Massaker in Afghanistan. Nicht dass bisher der Krieg die Zivilisten verschont hätte, ganz im Gegenteil! Aber die Bombardierung von Hochzeitsgesellschaften und die Bombardierung des Lastwagens in Kundus wurden immer als Versehen oder Irrtümer deklariert.
Und über die nächtlichen Ausflüge der US-Todesschwadronen dringt erst recht nichts an die Öffentlichkeit.
Aus Rach- und Mordlust
Nun also das erste Massaker, aus purer Rach- und Mordlust, wie weiland in Vietnam. Es ist der vorläufige Höhepunkt in einer Kette von Vorkomnissen, die nur allzu deutlich dokumentieren, was nicht wenige US Soldaten über die afghanische Bevölkerung, die sie vorgeblich schützen sollen, in Wirklichkeit denken.
Erinnert sei an das Urinieren auf tote Taliban, und das Posieren unter einer SS Flagge durch US-Soldaten, wir berichteten jüngst darüber. Ganz abgesehen von der Koranverbrennung.
Wendepunkt längst erreicht
Mit dem Massaker von My Lai war in den USA seinerzeit der Wendepunkt erreicht. Die Front der Kriegsgegner wuchs und die öffentliche Unterstützung des Krieges schwand dahin.
Der Vietcong wurde nicht schwächer sondern stärker, und die USA waren schliesslich gezwungen, mit Nordvietnam Verhandlungen über ein Kriegsende in Paris aufzunehmen, an denen auf US-Seite der Sicherheitsberater des US Präsidenten und spätere Aussenminister Henry Kissinger federführend beteiligt war.
Dieser Wendepunkt der öffentlichen Meinung im Afghanistan-Krieg ist sowohl in den USA als auch in Deutschland längst erreicht.
Mehr noch: Die Taliban gewinnen immer mehr Unterstützung unter der afghanischen Bevölkerung, aus nur allzu verständlichen Gründen, die daher nichts mehr wünscht, als den zügigen Abzug der ISAF- Truppen.
Auch ist offensichtlich, dass die afghanischen Truppen weder willens noch in der Lage sind, sind, für den korrupten Präsidenten Karsai und seine Mannschaft ihre Haut zum Markte zu tragen.
Das Ende wie gehabt
Das Ende wird nicht anders sein, als im Vietnamkrieg: Abzug ohne Erreichen auch nur eines der selbst gesteckten Kriegsziele, von der Vertreibung der Al Qaeda-Terroristen bereits im Jahre 2001 einmal abgesehen. .
Für Afghanistan wird das früher oder später heissen: Die Taliban kehren an die Macht zurück.
Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel
In dieser Situation reist nun die Bundeskanzlerin Merkel wie ein Dieb in der Nacht , ohne Vorankündigung, in das Feldlager Masar- i - Sharif um den Soldaten „Mut zu machen“ und zum Durchhalten aufzufordern.
Angela Merkel in Masar-i-Sharif ........."Probleme" könnten Abzug verzögern. Screenshot: Dr. v. Paleske
Möglicherweise sollen sie nun auch noch über das ins Auge gefasste Datum 2014 dort ausharren..
BK Merkel redet von „Problemen“, die den Abzugstermin verzögern könnten.
Probleme gibt es in der Tat reichlichst in Afghanistan, die alle mehr oder weniger mit den Fehlentscheidungen der Politiker in den USA und ihrer NATO-Verbündeten zu tun haben.
Es sind aber Probleme, die nur durch einen unverzüglichen Truppenabzug kleiner werden, nicht hingegen durch Verzögerung des Abzugstermins.
Es gibt daher keinen Grund, nicht sofort mit dem Abzug zu beginnen.
Daher ist es in höchstem Grade verantwortungslos, die Bundeswehr auch nur einen Tag länger den Kopf für politische Fehlentscheidungen hinhalten zu lassen, an denen auch die SPD und die Mehrheit der Grünen mit ihrem seinerzeitigen Aussenminister Joseph Martin (Joschka) Fischer beteiligt waren.
Zu Afghanistan
Bundeswehr in Afghanistan: Der Abzug sollte rasch kommen
Ein nutzloses Afghanistan-Meeting in Bonn
Liberale Wochenzeitung gibt Afghanistan-Krieg verloren
9/11 - 10 Jahre danach
Rückzug aus Afghanistan - oder: nach uns die Sintflut. Fällt nun Berlin?
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onlinedienst - 12. Mär, 14:42 Article 5633x read
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