Atombomben und Kriegsverbrechen – Muss die Bundeswehr mitmachen?
Dr. Alexander von Paleske ------ 4.10.2015 ---Es sind schockierende Bilder des ausgebombten Krankenhauses in der fünftgrössten Stadt Afghanistans, Kundus.
.......nach dem US-Bombenangriff
Eine Stunde lang
Eine Stunde lang dauerte der Angriff aus der Luft auf das Krankenhaus, das einzig funktionierende in der Stadt, betrieben von der hochangesehenen Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF).
12 ihrer Mitarbeiter wurden getötet, ausserdem 7 Patienten.
30 Minuten nach dem Beginn des Angriffs kontaktierte die Organisation MSF Washington und Kabul, um eine sofortige Einstellung der Angriffe zu erreichen.
Vergebens: Die US Helikopter zerstörten systematisch das gesamte Krankenhaus, von dem nur noch eine ausgebrannte Ruine übrig blieb.
Kollateralschaden mit Toten
Die USA sprachen in ersten Stellungnahmen von einem “Kollateralschaden”, obgleich es sich um einen gezielten Angriff handelte.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte:
We demand total transparency from coalition forces, we cannot accept, that horrific loss of life will simply be dismissed as “Collateral damage”
Der MSF Director of Operations, Bart Janssens, erklärte gestern:
“Wir sind geschockt über diese Katastrophe”
Empörte Stellungnahmen
Die empörten Stellungnahmen internationaler Oraganisationen liessen angesichts dieses barbarischen Aktes nicht lange auf sich warten:
- UN Human Rights Chief:
“May amount to war crime”
- Amnesty international:
“ A dark day for Humanitarianism”
- Human Rights Watch:
“A shocking development”
Nicht weniger schockierend
Nicht weniger schockierend, dass Spezial-Einsatzkräfte der Bundeswehr ebenfalls in Kundus bei der Rückeroberung mit dabei sind.
Und es ist kaum zu verstehen, dass Rufe jetzt laut werden, das Mandat der verbliebenen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu verlängern.
Die Frage, die sich jetzt stellt: ob es wieder eine Mehrheit im Bundestag für eine Verlängerung des Mandats geben wird, insbesondere auch, ob Sozialdemokraten und Grüne, wie bisher, den blutigen und sinnlosen Einsatz der Bundeswehr dort abnicken werden.
Habe Atomwaffen, suche Feind
Als wäre das alle nicht genug fehlgeleitete Politik, so soll jetzt auch die Modernisierung der Atomwaffen in Deutschland vorangetrieben werden:
.
- In Rheinland Pfalz sollen 20 neue amerikanische Atombomben vom Typ B61-12 stationiert werden mit einer Gesamtsprengkraft von 80 Hiroshima Bomben.
- Gelagert werden sollen sie auf dem Flugplatz Buechel. BK Merkel hat ihr Placet bereits gegeben.
- Im Kriegsfall darf auch die Bundeswehr im Rahmen der sogenannten "nuklearen Teilnahme”” Atomwaffen abwerfen.
Keine grünen Proteste zu erwarten
Viele Grüne werden wohl auch dies akzeptieren und vergessen machen, dass sie selbst einst Teil der Friedensbewegung waren, die in den 80er Jahren gegen die Rüstungsspirale und die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland demonstrierte.
Massendemonstrationen gegen Atomwaffen - damals
Am 22. Oktober 1983 - vor fast genau 32 Jahren - fanden grosse Demonstrationen gegen Atomwaffen und die Nachrüstung statt: In Hamburg, West-Berlin und anderen Großstädten beteiligten sich etwa 1,3 Millionen Menschen.
Allein zwischen Stuttgart und Neu-Ulm bildeten rund 200.000 Demonstranten eine Menschenkette.
Die Hauptkundgebung fand in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn auf der Hofgartenwiese statt. Dort beteiligten sich rund eine halbe Million Demonstranten.
Hofgarten, Bonn, 22.10. 1983
Weg mit dem Teufelszeug
Friedensnobelpreisträger, SPD-Vorsitzender und Ex-Bundeskanzler Willy Brandt war einer der Hauptredner:
“Über 70% der Menschen in der Bundesrepublik, und das ist gut so, sind dagegen, dass Deutschland, und jetzt sage ich Deutschland, und nicht nur Bundesrepublik, dass Deutschland immer mehr vollgepackt wird mit atomarem Teufelszeug".
Willy Brandt am 22.10.1983 .......weg mit dem Teufelszeug
Das hat an Aktualität nichts eingebüsst, auch wenn viele der damaligen Demo-Teilnehmer, die heute in Parlament und Regierung sitzen, sich bestenfalls nostalgisch daran erinnern, aber nicht die Prinzipien verwirklichen, die nach wie vor hochaktuell sind, und gegen die Stationierung der Atomwaffen demonstrieren..
Der Fall von Kundus (Afghanistan) und die Torheiten Berliner Politiker
Kunduz, Afghanistan - nicht nur Taliban-Kämpfer, sondern jetzt auch IS
Afghanistan: der Krieg ist zu Ende - der Krieg geht weiter
Bundestagsabgeordnete Rössner & Lindner: Grüne Rechtfertigung für blutiges Kriegsabenteuer in Afghanistan
Steinmeier in Afghanistan: Von der Wahrheit weit entfernt
Afghanistan: das vorerst letzte Kriegs-Kapitel hat begonnen
Nach der Afghanistankonferenz - Dr. Werner Kilian im Interview
Schrecken ohne Ende? - Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
My Lai in Afghanistan und Besuch der Angela Merkel
Bundeswehr in Afghanistan: Der Abzug sollte rasch kommen
Ein nutzloses Afghanistan-Meeting in Bonn
Liberale Wochenzeitung gibt Afghanistan-Krieg verloren
9/11 - 10 Jahre danach
Rückzug aus Afghanistan - oder: nach uns die Sintflut. Fällt nun Berlin?
Afghanistan: Frühjahrsoffensive der Taliban, die Bundeswehr schießt auf Demonstranten
K(l)eine Dosis Geschichte oder: Joseph (Joschka) Fischers Märchenstunde
Meuterei auf der Gorch Fock – bald auch in Afghanistan?
Abzug aus Afghanistan und Rückkehr aus Afghanistan
Tod in Afghanistan - Undank in der Heimat
Aus der Hölle in Krankheit und Obdachlosigkeit – US-Soldaten nach der Rückkehr von der Front
Afghanistan: Rückt das Ende des Schreckens näher?
Vietnam damals, Afghanistan heute: Kriegsverbrechen und Irreführung
Afghanistan – wann kommt der Waffenstillstand?
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Der Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
Afghanistan: Milliarden für den Krieg, Peanuts zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung
Verteidigung westlicher Kulturwerte am Hindukusch oder: So fröhlich ist das Söldnerleben in Afghanistan
Keine Strafverfolgung deutscher Soldaten in Afghanistan?
Unsere kanadischen Folterfreunde in Afghanistan
Kommentare
navy (Gast) - 4. Okt, 18:59
MPRI, Blackwater Söldner
Blackwater kaufte ja auch die MPRI auf, als die übelste Söldner Trupp eim Balkan, welche Anschläge, Drogen und Frauen Schmuggel betrieben...........
Gelöscht
Ich habe den Kommentar gelöscht, weil ich beim besten Willen keinen Bezug zu dem Artikel feststellen konnte.
Dr. v. Paleske
.......nach dem US-Bombenangriff
Eine Stunde lang
Eine Stunde lang dauerte der Angriff aus der Luft auf das Krankenhaus, das einzig funktionierende in der Stadt, betrieben von der hochangesehenen Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF).
12 ihrer Mitarbeiter wurden getötet, ausserdem 7 Patienten.
30 Minuten nach dem Beginn des Angriffs kontaktierte die Organisation MSF Washington und Kabul, um eine sofortige Einstellung der Angriffe zu erreichen.
Vergebens: Die US Helikopter zerstörten systematisch das gesamte Krankenhaus, von dem nur noch eine ausgebrannte Ruine übrig blieb.
Kollateralschaden mit Toten
Die USA sprachen in ersten Stellungnahmen von einem “Kollateralschaden”, obgleich es sich um einen gezielten Angriff handelte.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) erklärte:
We demand total transparency from coalition forces, we cannot accept, that horrific loss of life will simply be dismissed as “Collateral damage”
Der MSF Director of Operations, Bart Janssens, erklärte gestern:
“Wir sind geschockt über diese Katastrophe”
Empörte Stellungnahmen
Die empörten Stellungnahmen internationaler Oraganisationen liessen angesichts dieses barbarischen Aktes nicht lange auf sich warten:
- UN Human Rights Chief:
“May amount to war crime”
- Amnesty international:
“ A dark day for Humanitarianism”
- Human Rights Watch:
“A shocking development”
Nicht weniger schockierend
Nicht weniger schockierend, dass Spezial-Einsatzkräfte der Bundeswehr ebenfalls in Kundus bei der Rückeroberung mit dabei sind.
Und es ist kaum zu verstehen, dass Rufe jetzt laut werden, das Mandat der verbliebenen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu verlängern.
Die Frage, die sich jetzt stellt: ob es wieder eine Mehrheit im Bundestag für eine Verlängerung des Mandats geben wird, insbesondere auch, ob Sozialdemokraten und Grüne, wie bisher, den blutigen und sinnlosen Einsatz der Bundeswehr dort abnicken werden.
Habe Atomwaffen, suche Feind
Als wäre das alle nicht genug fehlgeleitete Politik, so soll jetzt auch die Modernisierung der Atomwaffen in Deutschland vorangetrieben werden:
.
- In Rheinland Pfalz sollen 20 neue amerikanische Atombomben vom Typ B61-12 stationiert werden mit einer Gesamtsprengkraft von 80 Hiroshima Bomben.
- Gelagert werden sollen sie auf dem Flugplatz Buechel. BK Merkel hat ihr Placet bereits gegeben.
- Im Kriegsfall darf auch die Bundeswehr im Rahmen der sogenannten "nuklearen Teilnahme”” Atomwaffen abwerfen.
Keine grünen Proteste zu erwarten
Viele Grüne werden wohl auch dies akzeptieren und vergessen machen, dass sie selbst einst Teil der Friedensbewegung waren, die in den 80er Jahren gegen die Rüstungsspirale und die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland demonstrierte.
Massendemonstrationen gegen Atomwaffen - damals
Am 22. Oktober 1983 - vor fast genau 32 Jahren - fanden grosse Demonstrationen gegen Atomwaffen und die Nachrüstung statt: In Hamburg, West-Berlin und anderen Großstädten beteiligten sich etwa 1,3 Millionen Menschen.
Allein zwischen Stuttgart und Neu-Ulm bildeten rund 200.000 Demonstranten eine Menschenkette.
Die Hauptkundgebung fand in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn auf der Hofgartenwiese statt. Dort beteiligten sich rund eine halbe Million Demonstranten.
Hofgarten, Bonn, 22.10. 1983
Weg mit dem Teufelszeug
Friedensnobelpreisträger, SPD-Vorsitzender und Ex-Bundeskanzler Willy Brandt war einer der Hauptredner:
“Über 70% der Menschen in der Bundesrepublik, und das ist gut so, sind dagegen, dass Deutschland, und jetzt sage ich Deutschland, und nicht nur Bundesrepublik, dass Deutschland immer mehr vollgepackt wird mit atomarem Teufelszeug".
Willy Brandt am 22.10.1983 .......weg mit dem Teufelszeug
Das hat an Aktualität nichts eingebüsst, auch wenn viele der damaligen Demo-Teilnehmer, die heute in Parlament und Regierung sitzen, sich bestenfalls nostalgisch daran erinnern, aber nicht die Prinzipien verwirklichen, die nach wie vor hochaktuell sind, und gegen die Stationierung der Atomwaffen demonstrieren..
Der Fall von Kundus (Afghanistan) und die Torheiten Berliner Politiker
Kunduz, Afghanistan - nicht nur Taliban-Kämpfer, sondern jetzt auch IS
Afghanistan: der Krieg ist zu Ende - der Krieg geht weiter
Bundestagsabgeordnete Rössner & Lindner: Grüne Rechtfertigung für blutiges Kriegsabenteuer in Afghanistan
Steinmeier in Afghanistan: Von der Wahrheit weit entfernt
Afghanistan: das vorerst letzte Kriegs-Kapitel hat begonnen
Nach der Afghanistankonferenz - Dr. Werner Kilian im Interview
Schrecken ohne Ende? - Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
My Lai in Afghanistan und Besuch der Angela Merkel
Bundeswehr in Afghanistan: Der Abzug sollte rasch kommen
Ein nutzloses Afghanistan-Meeting in Bonn
Liberale Wochenzeitung gibt Afghanistan-Krieg verloren
9/11 - 10 Jahre danach
Rückzug aus Afghanistan - oder: nach uns die Sintflut. Fällt nun Berlin?
Afghanistan: Frühjahrsoffensive der Taliban, die Bundeswehr schießt auf Demonstranten
K(l)eine Dosis Geschichte oder: Joseph (Joschka) Fischers Märchenstunde
Meuterei auf der Gorch Fock – bald auch in Afghanistan?
Abzug aus Afghanistan und Rückkehr aus Afghanistan
Tod in Afghanistan - Undank in der Heimat
Aus der Hölle in Krankheit und Obdachlosigkeit – US-Soldaten nach der Rückkehr von der Front
Afghanistan: Rückt das Ende des Schreckens näher?
Vietnam damals, Afghanistan heute: Kriegsverbrechen und Irreführung
Afghanistan – wann kommt der Waffenstillstand?
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Der Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
Afghanistan: Milliarden für den Krieg, Peanuts zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung
Verteidigung westlicher Kulturwerte am Hindukusch oder: So fröhlich ist das Söldnerleben in Afghanistan
Keine Strafverfolgung deutscher Soldaten in Afghanistan?
Unsere kanadischen Folterfreunde in Afghanistan
Kommentare
navy (Gast) - 4. Okt, 18:59
MPRI, Blackwater Söldner
Blackwater kaufte ja auch die MPRI auf, als die übelste Söldner Trupp eim Balkan, welche Anschläge, Drogen und Frauen Schmuggel betrieben...........
Gelöscht
Ich habe den Kommentar gelöscht, weil ich beim besten Willen keinen Bezug zu dem Artikel feststellen konnte.
Dr. v. Paleske
onlinedienst - 4. Okt, 09:02 Article 10387x read