Afghanistan: der Krieg ist zu Ende - der Krieg geht weiter
Dr. Alexander von Paleske ----- 29.12. 2014 ---
In drei Tagen ist der Krieg in Afghanistan offiziell vorbei – jedenfalls für die ISAF, die International Security Assistance Force.
Mission accomplished?
„Mission accomplished“ erklärte der US Präsident George W. Bush nach der Invasion des Irak. Davon konnte bekanntermassen keine Rede sein: der Krieg im Irak dauert bereits 11 Jahre, nunmehr als Bürgerkrieg, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Auch in Sachen Afghanistan soll der Weltöffentlichkeit vorgegaukelt werden: „Mission accomplished“, eine Mission, die rund 3500 ausländischen Truppen das Leben kostete davon 2224 US-Soldaten und 54 der Bundeswehr..
Tausende weitere wurden zum Teil schwer verletzt, viele können wegen eines Posttraumatischen Stress Disorders den Weg in die Zivilgesellschaft nicht mehr finden.
Die Verluste der Bundeswehr erscheinen vergleichsweise gering, weniger als hundert Tote, jedoch kein Trost für die Familien, die Angehörige verloren haben – in einem sinnlosen Krieg.
Krieg geht weiter
Die Invasionstruppen ziehen ab, der Krieg geht jedoch weiter, genau so wie nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan 1989, und dem Abzug der US Truppen aus Vietnam vor 41 Jahren im Jahre 1973.
Noch vor vier Jahren standen 140.000 ausländische Soldaten in Afghanistan, dazu kamen zahlreiche Söldner.
US-Päsident Obama hatte damals befohlen, die Taliban aus strategisch wichtigen Gebieten zu vertreiben. Das gelang in Helmland, der Unruhe-Provinz mit starker Taliban-Präsenz, die an Pakistan grenzt, nur unter hohen Verlusten, und auch nur vorübergehend.
Die dortige Basis Camp Bastion, ein Riesen-Militärlager, das im Oktober von britischen und US-Soldateb Truppen geräumt, und an die afghanischen Truppen übergeben wurde, ist bereits mehrfach von den Taliban angegriffen worden. Auf Dauer wird es von den schlecht ausgebildeten und miserabel bezahlten afghanischen Soldaten kaum gehalten werden können.
Provinzen unter Taliban-Kontrolle
In den meisten Provinzen haben die Taliban längst das Kommando übernommen. Dort haben sie eigene Verwaltungsstrukturen, eigene Gerichtsbarkeit, und eigene Gouverneure eingesetzt.
Die Kämpfe zwischen den Taliban und den Truppen der Regierung in Kabul sind blutiger denn je, von Sicherheit kann selbst in der Hauptstadt Kabul keine Rede sein, und der Nachschub an Selbstmordattentätern scheint ungebrochen.
Leiden der Zivilbevölkerung
Die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich: das vergangene Jahr war für sie das blutigste: rund 10.000 Zivilisten verloren ihr Leben, die bisher höchste Zahl.
Die Kriegskosten nähern sich der Marke von 1 Billion US-Dollar, Lediglich 100 Millionen US-Dollar wurden zur Verbesserung der Infrastruktur ausgegeben, wobei ein erklecklicher Teil davon in den tiefen Taschen der korrupten Politiker unter dem Staatspräsiodenten Kasai versickerten.
An der Armut der Bevölkerung in weiten Teilen des Landes hat sich nichts geändert. Nur politische Narren können hier von einem Erfolg sprechen.
Kein Totalabzug
Der Abzug der ausländischen Truppen ist keineswegs ein Totalabzug: 13.500 Soldaten bleiben zurück, sie sollen die Ausbildung der afghanischen Armee und Polizei sicherstellen, und natürlich Luftangriffe fliegen.
Dabei sind auch 800 Bundeswehrsoldaten.Weitere Zinksärge werden daher auch nach Deutschland zurückkehren.
Mitwirkung an gezielten Tötungen
Nun stellt sich auch noch heraus, dass die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst offenbar an gezielten Tötungen mitbeteiligt war: durch Weiterleitung von Telefondaten, die mittels Drohnen erlangt worden waren, und Erstellung einer Prioritätenliste zu tötender Personen.
300 der US-Special Forces mit dem Namen Task Force 373, die für diese Tötungs-Drecksarbeit zuständig waren, operierten offenbar auch vom Bundeswehr-Feldlager Mazar-i-Sharif aus und waren dort untergebracht - wie praktisch.
Fakten zurechtgebogen
Unbeschreiblich, in welchem Masse selbst von einst pazifistischen Parteien wie den Grünen die Fakten zurechtgebogen wurden, um das wiederholte Abnicken des afghanischen Kriegsabenteuers zu rechtfertigen.
Unglaublich auch, wie noch im Jahre 2009 Chefredakteure deutscher Zeitungen sich zu Kriegsbefürwortern hochstilisierten.
Selbst der Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT, Josef Joffe, verstieg sich 2009 zum dem Unfug, wir müssten zu unserem eigenen Schutz in Afghanistan bleiben, mit anderen Worten: Berlin würde in Kabul verteidigt, und konkrete Vorschläge machte, wie dieser Krieg „besser“ geführt werden könnte.
Es war wieder der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, der Zurückhaltung anmahnte.
Afghanistan – noch lang noch nicht Schluss, mit dem Krieg und mit dem Leid.
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Mission accomplished?
„Mission accomplished“ erklärte der US Präsident George W. Bush nach der Invasion des Irak. Davon konnte bekanntermassen keine Rede sein: der Krieg im Irak dauert bereits 11 Jahre, nunmehr als Bürgerkrieg, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Auch in Sachen Afghanistan soll der Weltöffentlichkeit vorgegaukelt werden: „Mission accomplished“, eine Mission, die rund 3500 ausländischen Truppen das Leben kostete davon 2224 US-Soldaten und 54 der Bundeswehr..
Tausende weitere wurden zum Teil schwer verletzt, viele können wegen eines Posttraumatischen Stress Disorders den Weg in die Zivilgesellschaft nicht mehr finden.
Die Verluste der Bundeswehr erscheinen vergleichsweise gering, weniger als hundert Tote, jedoch kein Trost für die Familien, die Angehörige verloren haben – in einem sinnlosen Krieg.
Krieg geht weiter
Die Invasionstruppen ziehen ab, der Krieg geht jedoch weiter, genau so wie nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan 1989, und dem Abzug der US Truppen aus Vietnam vor 41 Jahren im Jahre 1973.
Noch vor vier Jahren standen 140.000 ausländische Soldaten in Afghanistan, dazu kamen zahlreiche Söldner.
US-Päsident Obama hatte damals befohlen, die Taliban aus strategisch wichtigen Gebieten zu vertreiben. Das gelang in Helmland, der Unruhe-Provinz mit starker Taliban-Präsenz, die an Pakistan grenzt, nur unter hohen Verlusten, und auch nur vorübergehend.
Die dortige Basis Camp Bastion, ein Riesen-Militärlager, das im Oktober von britischen und US-Soldateb Truppen geräumt, und an die afghanischen Truppen übergeben wurde, ist bereits mehrfach von den Taliban angegriffen worden. Auf Dauer wird es von den schlecht ausgebildeten und miserabel bezahlten afghanischen Soldaten kaum gehalten werden können.
Provinzen unter Taliban-Kontrolle
In den meisten Provinzen haben die Taliban längst das Kommando übernommen. Dort haben sie eigene Verwaltungsstrukturen, eigene Gerichtsbarkeit, und eigene Gouverneure eingesetzt.
Die Kämpfe zwischen den Taliban und den Truppen der Regierung in Kabul sind blutiger denn je, von Sicherheit kann selbst in der Hauptstadt Kabul keine Rede sein, und der Nachschub an Selbstmordattentätern scheint ungebrochen.
Leiden der Zivilbevölkerung
Die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich: das vergangene Jahr war für sie das blutigste: rund 10.000 Zivilisten verloren ihr Leben, die bisher höchste Zahl.
Die Kriegskosten nähern sich der Marke von 1 Billion US-Dollar, Lediglich 100 Millionen US-Dollar wurden zur Verbesserung der Infrastruktur ausgegeben, wobei ein erklecklicher Teil davon in den tiefen Taschen der korrupten Politiker unter dem Staatspräsiodenten Kasai versickerten.
An der Armut der Bevölkerung in weiten Teilen des Landes hat sich nichts geändert. Nur politische Narren können hier von einem Erfolg sprechen.
Kein Totalabzug
Der Abzug der ausländischen Truppen ist keineswegs ein Totalabzug: 13.500 Soldaten bleiben zurück, sie sollen die Ausbildung der afghanischen Armee und Polizei sicherstellen, und natürlich Luftangriffe fliegen.
Dabei sind auch 800 Bundeswehrsoldaten.Weitere Zinksärge werden daher auch nach Deutschland zurückkehren.
Mitwirkung an gezielten Tötungen
Nun stellt sich auch noch heraus, dass die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst offenbar an gezielten Tötungen mitbeteiligt war: durch Weiterleitung von Telefondaten, die mittels Drohnen erlangt worden waren, und Erstellung einer Prioritätenliste zu tötender Personen.
300 der US-Special Forces mit dem Namen Task Force 373, die für diese Tötungs-Drecksarbeit zuständig waren, operierten offenbar auch vom Bundeswehr-Feldlager Mazar-i-Sharif aus und waren dort untergebracht - wie praktisch.
Fakten zurechtgebogen
Unbeschreiblich, in welchem Masse selbst von einst pazifistischen Parteien wie den Grünen die Fakten zurechtgebogen wurden, um das wiederholte Abnicken des afghanischen Kriegsabenteuers zu rechtfertigen.
Unglaublich auch, wie noch im Jahre 2009 Chefredakteure deutscher Zeitungen sich zu Kriegsbefürwortern hochstilisierten.
Selbst der Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT, Josef Joffe, verstieg sich 2009 zum dem Unfug, wir müssten zu unserem eigenen Schutz in Afghanistan bleiben, mit anderen Worten: Berlin würde in Kabul verteidigt, und konkrete Vorschläge machte, wie dieser Krieg „besser“ geführt werden könnte.
Es war wieder der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, der Zurückhaltung anmahnte.
Afghanistan – noch lang noch nicht Schluss, mit dem Krieg und mit dem Leid.
Bundestagsabgeordnete Rössner & Lindner: Grüne Rechtfertigung für blutiges Kriegsabenteuer in Afghanistan
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onlinedienst - 29. Dez, 20:07 Article 4160x read
Toller Erfolg!
Der "War on Terror" hat angeblich US $ 4,4 Billionen gekostet.
Nun ist die IS da.
Dauert bestimmt nochmal dreizehn Jahre. Vorher muss aber noch ein Buendnissfall fuer Irak und Syrien erzeugt werden.
Mit 4.4 Billionen zeige ich euch wo der Hammer haengt beim Anti-Terror-Kampf. Die Kriegsindustrie geht dabei allerdings leer aus.