Afghanistan: General McChrystal schreibt an ZEIT-Herausgeber Josef Joffe

Dr. Alexander von Paleske -- Folgende Mail landete heute bei mir

29.4. 2010

Vier-Sterne-General Stanley McChrystal
Erster Vorwärtsverteidiger
Oberkommando der Vereinigten Streitkräfte
Kabul
Afghanistan


Herrn Militärfachmann
Josef Joffe
Mit-Herausgeber "DIE ZEIT"
Liberales Pressezentrum
Hamburg
Germany


Sehr geehrter Herr Herausgeber Joffe,

mit grossem Interesse habe ich Ihren Leitartikel in der ZEIT vom 22.4. 2010 "Falsche Reflexe" gelesen.

Ich denke, dass Sie uns militärtaktisch einige sehr wichtige Ratschläge gegeben haben, die wir auf jeden Fall beherzigen werden, sodass wir den Krieg in den nächsten Monaten definitiv zu unseren Gunsten entscheiden können

Folgende Massnahmen habe ich aufgrund Ihrer ausserordentlich detaillierten und hilfreichen Vorschläge getroffen.

1. Wir haben unsere Grenzregion-Taktik geändert. An der Grenze zu Pakistan postieren wir jetzt alle 20 Meter einen Soldaten. Kein Taliban wird mehr den Weg von Pakistan nach Afghanistan finden.

Ausserdem haben wir für die Nacht Irrlichter angebracht, welche die Taliban in Fallen locken sollen. Und wir setzen die von Ihnen geforderten Späher ein.

Auch werden wir, wie von Ihnen vorgeschlagen, überall am Boden Sensoren platzieren, die ausserdem mit kleinen Lautsprechern versehen sind, welche das Lied spielen "Der Osten ist rot", sodass die Taliban glauben, sich an der Grenze zu China zu befinden, und schleunigst kehrtmachen.

2. Wir haben in Israel eine ganze Ladung von Drohnen bestellt, die auch Esel erkennen und angreifen, weil sich die Taliban häufig hinter diesen Tieren verstecken.

Weiterhin haben wir die von Ihnen geforderten agilen Kampfjets und Transporthubschrauber bestellt, bzw. soweit verfügbar, bereits in die Kampfzonen gebracht. Die werden Tag und Nacht Angriffe fliegen, alle Menschenansammlungen von mehr als 10 Personen angreifen, und nicht gemeldete Lastwagen bombardieren.

Eindringlich haben wir die afghanische Bevölkerung vor grösseren Hochzeitsgesellschaften gewarnt.

3. Wir haben uns Prospekte über die von Ihnen angepriesenen Minen und Sprengfallen schicken lassen. Die von Ihnen besonders gelobten israelischen Fabrikate sehen in der Tat vielversprechend aus. Unser Plan ist es jetzt, mindestens 1/3 des Landes zu verminen.

4. Wie von Ihnen gefordert, werden wir in den Apache- und Cobra-Kampfhubschraubern immer 1-2 Plätze für deutsche Soldaten freihalten.

Zwar werden all diese Bestellungen das für dieses Jahr geplante Budget von 70 Milliarden US Dollar in die Höhe treiben, aber wir werden stattdessen die Nahrungsmittel- und Agrarhilfen kürzen. Schliesslich sind wir zur Kriegführung dort, und nicht als Wohltäter.


Kein zweites Vietnam
Heute ist der 35. Jahrestag unserer Niederlage in Vietnam.

Picture-or-Video-146
Panzer der Vietcong bricht durch das Tor des Präsidentenpalastes in Saigon - 30.4. 1975

Das wird uns in Afghanistan auf gar keinen Fall passieren, das verspreche ich Ihnen. Koste es, was es wolle.


Notfalls müssen wir eben noch eine vollausgerüstete motorisierte Bundeswehrdivision nach Afghanistan verlegen. Schliesslich handelt es sich um die Vorneverteidigung der Hauptstadt Deutschlands, Berlin, samt deren Aussenbezirken.

Bitte schreiben sie doch noch öfter solche Artikel in Ihrer Wochenzeitung, damit die nötige Kriegsfreude in Deutschland erzeugt wird. Der CIA wird parallel dazu eine Propagandakampagne starten, die sich insbesondere an deutsche Frauen wendet.

Bald werden wir sagen können "Heute siegen wir in Afghanistan, morgen in der ganzen Welt".

Den Taliban rufen wir zu "Hunde, wollt ihr ewig leben"

Mit soldatischem Gruss

Ihr

Stanley McChrystal BSc, PhD
Vier-Sterne-General und Erster Vorwärtsverteidiger


Weiteres aus der Abteilung Satire

linkIsraels Premier Benjamin Netanjahu schreibt an ZEIT-Herausgeber Josef Joffe
linkMinister Guttenbergs Tagesbefehl
linkVerteidigungsminister gratuliert Schlag-Raab
linkDeutschbanker Ackermann zu Griechenland-Investments
linkGute Nachrichten aus der Bankenwelt
linkBrief an Astrophysiker Professor Hawking
linkKai Diekmann: Deutschland vor der Schicksalswahl
linkPost für Thilo Sarrazin
linkDeutschbanker Ackermann schreibt an CSU-Seehofer
linkHorst Seehofer antwortet Josef Ackermann
linkDeutschbanker Ackermann stoppt Swapserei mit Kommunen
link
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
linkPositionspapier von Jürgen Rüttgers zum Fall Baron Münchguttenberg
linkSpringer-Chef Mathias Döpfner antwortet FDP-Westerwelle
linkFDP-Westerwelle schreibt an Springer-Verlagschef Mathias Döpfner
linkHamburger Bordellbesitzer schreibt an Jürgen Rüttgers
linkFDP-Westerwelle schreibt an Deutschbanker Ackermann
linkWie die Schweiz auf den Hund kam
linkGaddafi: Uns reichts mit der Schweiz
linkGrossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
linkFDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
link BILD-Diekmanns Glückwunschmail an Boris Becker
link Kai Diekmann und seine Menschelei
link Post für BILD-Diekmann
linkEr ist wieder da – Hannibal aus Tripolis meldet sich zurück
link Tony Blair: Ich will König von Europa werden
link Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
link Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
linkSchluss mit den Angriffen auf Ulla Schmidt
linkMinisterin Ulla Schmidt: Nie wieder unter Hartz IV- Bedingungen leben

Nicht-Satire zu Afghanistan
linkAfghanistan – wann kommt der Waffenstillstand?
linkTod in Afghanistan - Undank in der Heimat
linkBlackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
linkDer Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
linkNach der Afghanistankonferenz - Dr. Werner Kilian im Interview
linkSchrecken ohne Ende? - Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
linkAfghanistan: Milliarden für den Krieg, Peanuts zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung
linkVerteidigung westlicher Kulturwerte am Hindukusch oder: So fröhlich ist das Söldnerleben in Afghanistan
linkKeine Strafverfolgung deutscher Soldaten in Afghanistan?
linkUnsere kanadischen Folterfreunde in Afghanistan
linkJustiz in der Krise oder Krisenjustiz?
linkMission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT</a
onlinedienst - 30. Apr, 16:36 Article 4659x read
0 Kommentare - Kommentar verfassen

FOLLOW US



Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

Medienpartner:
womensmediacenter
rawstory
spiegelfechter
net-news-global
cooperativeresearch

Suche im Archiv

 


xml version of this page (summary)
xml version of this page


Inhalt



















Artikel








Verweise















Login

  • login

kostenloser Counter

Blogcounter